Wann in dem Ort Preußlitz eine erste Kirche erbaut wurde ist nicht mehr nachweisbar. Bekannt ist, dass am 05.06.1291 der Pfarrer Hereyicus im damaligen Brucellitz
den Pfarrdienst verrichtete und auch am Ort wohnte. Somit müssen zu diesem Zeitpunkt bereits eine Kirche und ein Pfarrhaus bestanden haben.
Die heutige Kirche ist ein Saalbau mit polygonem Chor. Die Apsis wurde 1895 angebaut. Die Bleiglasfenster sind eine Schenkung aus Nienburg /S. Nach mehreren
Umbauten in den Jahren 1864 und 1895 entstand der heutige Kirchbau. 1895 baute J.F. Weule aus Bockenem die Turmuhr ein. 2005 wurde die Uhr auf eine elektronische Steuerung umgestellt. Der eingezogene Kirchturm auf der
Westseite des Kirchenschiffes hat ein Steildach in der Form einer Pyramide. Er ist 35 Meter hoch und die auf der Turmspitze montierte Wetterfahne trägt die Jahreszahl 1895.
1982 und 2005 wurde die Kugel samt Wetterfahne durch die Fa. Höppner aus Pirna restauriert. Auf dem Kirchhof finden sich etliche, z.T. noch gut erhaltene Grabsteine.
Der Zugang zur Kirche erfolgt durch das Westportal im Turm. Durch einen kleinen Vorbau mit giebelartiger Bekrönung gelangt man in die Vorhalle. Das Portal ist romanisiert
und ist als Stufenportal seitlich mit je zwei kleinen Säulen auf kleinen, mit Blattwerk verzierten Basen und oben abschließenden Kapitellen. Der über dem Sturz sich
entfaltende Entlastungsbogen setzt die seitlichen Stufungen fort. Von den seitlichen Kapitellen erstrecken sich in den Stufen des Gewölbes Rundstäbe mit unterschiedlichen
Schmuckelementen. Die Fläche zwischen Türsturz und Rundbogen ist mit einem Bleiglasfenster ausgefüllt.
Über dem Eingang sind drei gekuppelte Blind-Rundbogenfenster erkennbar. Im oberen Segmnent des Turmes sind Schalldoppelöffnungen mit gekuppelten Rundbögen, getragen von einer mittigen Säule mit
rechteckiger Basis und Würfelkapitellen und aufgesetztem breiten Kämpfer erkennbar. In dem darüber befindlichen Übergang zum Turmdach, dem Giebeldreieck, ist das Zifferblatt der Uhr angebracht.
Die Teilung der Doppelbögen, mit dem darüber befindlichem Giebeldreieck mit Zifferblatt, findet sich auf allen Turmseiten.
An den Seitenwänden des Kirchenschiffes, unterhalb der Traufe, und am Ostgiebel, oberhalb des Choranbaues, findet sich ein einfaches gemauertes Giebelgesims. Die Kirche hat große Rundbogenfenster mit
abgestuften Wangen. Die Fensterleibungen des Kirchenschiffes sind treppenförmig abgestuft, die Fenster des Chores sind geschrägt.
Die Wände des Kirchenschiffes sind in Glattputz verputzt, während Turm und Chor steinsichtig verfugt sind. Auf dem östlichen Dachfirst
ist ein Kreuz als Dachschmuck aufgestellt.
Zur Kirchengemeinde Preußlitz gehören die Orte Plömnitz und Leau. Letzterer Ort verfügt über eine eigene in Nutzung befindliche Kirche.
Der Innenraum der Kirche ist schlicht in hellen Farben gehalten. Die farbigen Bleiglasfenster sind anlässlich der Sanierung 1864 eingesetzt worden. Über dem Kirchenschiff ist die Raumdecke tonnenförmig eingewölbt. Der Chorbereich ist mit einem Gratgewölbe überspannt. Kanzel und Taufstein stammen aus der Zeit um 1895. Der Altar aus Sandstein könnte älteren Datums sein. Ein großer Rundbogen trennt das Kirchenschiff vom Chorbereich.