220 Gemeindeglieder zählt die Evangelischen Kirchengemeinde Prosigk, mit ihren dazugehörigen Ortschaften: Pösigk, Cosa, Repau, Ziebigk, Libehna, Locherau und Fernsdorf. Ausser in Pösigk verfügen diese Ortschaften über kein eigenes Kirchengebäude. Zuständig ist für die Kirchengemeinde Prosigk ist das Pfarramt Weißandt-Gözau. Die Kirche in Pösigk wird nur noch zu besonderen Anlässen im Jahr genutzt. Zentraler Ort der Gemeindearbeit und der Gottesdienste ist die Kirche in Prosigk.
Der Chorturm stammt aus dem 12. Jahrhundert und ersetzte einen romanischen Vorgängerbau. An der Südwand ist noch eine romanischer Rundbogenöffnung zum Kirchenschiff hin, erkennbar. Es sind bauliche Reste des Vorgängerbaus. Das eigentliche Kirchenschiff ist in Saalform im 15./ 16. Jh. an den Turm angebaut worden. Anstelle des ehemaligen romanischen Westeinganges wurde ein spätgotischer spitzbogiger Triumphbogen errichtet. Die Westwand besteht aus unverputzeten Ziegeln, die Seitenwände aus grob zubereiteten Bruchsteinen. Die Fenster der Süd- und Ostseite wurden 1814 nach unten erweitert. 1824 wurde der Westgiebel erneuert. In den Jahren 1872- 1875 wurde der Turm aufgestockt, ein oktagonales Glockengeschoss und das steile Spitzdach errichtet.
Die Kirche Prosigk ist Teil der Idee eines Kirchenerlebnis – und Themenverbundes im anhaltinischen Raum zu der bereits 7 – 8 Kirchen zu zählen sind, die sich zukunftsfähig gestalten mit Engagement und mit interessanten Raumkonzepten und mit unterschiedlichen Kunsterlebnissen aufwarten. Sie revitalisieren sich einmal mehr zu Orten der Begegnung und des Gemeindelebens für die Gemeindeglieder, das gesamte Dorf und den interessierten Besucher im Herzen der Dörfer mit ihren individuellen Eigenheiten und Schönheiten. Sie werden so wieder zu Orten der Identifikation; Heimatverbundenheit, Ortsgeschichte, und gelebter Ort von Gemeinschaft, Kunst und Kultur.
Notwendig dazu ist z. B. die Entwicklung neuer Raumkonzepte mit ganzheitlichem Denkansatz die in architektonisch zufriedenstellender Weise die Wirkung der Räume erhalten und entwickeln und für ihre neuen Nutzungen einstellen, so z. B. auch für den Einbau verschiedener zeitgemäßer Funktionseinheiten die eine breite Nutzungsvielfalt nicht nur ermöglichen sondern auch zu einem positiven Erlebnis werden lassen.
In der Kirche zu Prosigk wurde 2018 in dem vormaligen Altarrraum, welcher sich recht weit von den Kirchenbänken im Kirchenschiff befand, errichtet. Dazu wurde der Raum durch eine Glas- Metallkonstruktion abgetrennt. Mit ausreichend Abstand dazu , den Zugang zu dem neuen Gemeinderaum zu gewährleisten, wurde eine große Metallkonstruktion in Form einer konkaven Metallwand, welche vom Fussboden bis zur Kirchendecke reicht, aufgestellt. Ein zusätzliches künstlerisches Element ist die in die Platten gebrannte Darstellung vom brennenden Dornbusch. Vor dies danebener Metallkonstruktion wurde der Altar aufgestellt. Die Kanzel und der Taufstein seitlich rechts daneben. Durch diese bauliche Maßnahme wurde nicht nur ein dringend benötigter Gemeinderaum geschaffen, sondern zugleich auch die Kirchenakustik und die Entfernung der Gemeinde vom Altar gebessert. Mit dieser Umbaumaßnahme war auch je ein Anbau beidseits des Kirchturmes möglich, in welche eine Kaffeeküche bzw. Toiletten eingebaut wurden. Durch den Umbau wurde die Kirche ganzjährig und multifunktional nutzbar zugerüstet und zugleich durch eine intelligente Raumkonzeption zu einem Gesamtkunstwerk.