Eine frühe Kirche soll im 12. Jh. bestanden haben. Aufgrund von Fußbodenresten wird vermutet, dass diese Kirche etwa die Größe des heutigen Kirchenschiffes hatte.
Um 1660 soll der hölzerne Turm saniert worden sein. 1662 wurde dann die baufällig gewordene Kirche, die der Maria Magdalena gewidmet war, abgerissen.
Der Neubau einer Kirche an gleicher Stelle ist für das Jahr 1670 belegt. Dieses Kirchengebäude wurde dem Hl. Martin geweiht (St. Martin).
Die Fenster wurden 1847 verändert, so dass große rundbogige Fensteröffnungen entstanden. An den 3-seitig geschlossenen Chor wurden Strebepfeiler angebaut.
Der Turm hat einen quadratischen Grundriss und eine Höhe von 45 Metern. Er ist fast vollständig in das Kirchenschiff integriert. Eine achteckige Zwiebelhaube mit einer gleichfalls achteckigen, aber nicht durchbrochenen Laterne
bekrönt die Haube. Der Turm (außer Haube und Laterne) ist mit Kupferblech ummantelt.
Der Zugang zur Kirche erfolgt von der Westseite, durch eine Eingangshalle im Turm. Ein separater Zugang zur Patronatsloge wurde 1870 an der Südseite der Kirche angebaut.
In den Jahren 1998/1999 erfolgte eine umfangreiche Sanierung des Gebäudes.
Unterhalb des Fußbodens befinden sich 3 Gruftanlagen. Die Älteste stammt aus dem 12.Jh, die Jüngste aus dem Jahr 1870. In diese erfolgten die Umbettungen aus der
dritten Gruft aus dem Jahr 1662-72. Die Umbettung wurde wegen Strassenbauarbeiten im Jahr 1870 notwendig. Die Gruftanlagen sind nicht mehr zugänglich.
Der Kirche gegenüber steht das Gemeindehaus, welches 1820-1830 erbaut worden ist. Im Baustil ist das Haus ganz dem Stil Gottfried Bandhauers verpflichtet. Das Gebäude,
in strassenbildprägender Ecklage gebaut, ist ein zweigeschossiger Putzbau in mit großen Rechteckfenstern mit klassizistischen Ohrenfaschen. Die Kirchengemeinde
hat in dem ehem. Pfarrhaus ihre Gemeinderäume.
Der Innenraum der Kirche ist geprägt durch die im 19. Jh. eingebaute Hufeisenempore. Der einschiffige Innnenraum ist überspannt von einem flachen Holztonnengewölbe.
Die Fenster der Nord- und Südseite des Kirchenschiffes sind bleiverglast und wurden 1997 zum Teil restauriert, oder erneuert. Gegen Osten wird das Kirchenschiff
durch den 1870 angebauten gewölbten Chor abgeschlossen. Der dort befindliche Altar ist aus Sandstein gearbeitet.
Kanzel, Gestühl, Taufbecken u.a. enstammen der Zeit der letzten umfassenden Innenraumrestaurierung im Jahr 1870. Auf der Orgelempore findet sich ein
Orgelprospekt aus dem Jahr 1825, hergestellt von der Firma Zuberbier aus Dessau. Das Orgelwerk stammt aus der Orgelbauanstalt Fleischer & Kindermann
aus dem Jahr 1917. Dieses Orgelwerk verfügt über 17 Register mit ca. 1000 Pfeiffen und 2 Manualen und einem Pedal. Zu Kriegszwecken wurden die Prospektpfeiffen
eingeschmolzen und sind bis heute nicht ersetzt. 2003 wurde die Orgel restauriert. Sie ist eine der größten und schönsten Orgeln in der Region.
Die Bildnisse von Martin Luther und Philipp Melanchton stammen aus dem Jahr 1883 und wurden von dem Dresdner Maler K. Lutzmann angefertigt,
nach Volagen von Lucas Cranach.