Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1266, in dem Thidericus von Krüchern als ein Zeuge benannt wurde. Der Ort wurde durch Lehen zum Besitz des Klosters Aken, 1361 wurde Crüchern dem Abt des Nienburger Klosters zugeeignet. In diesem Zusammenhang wird das Bestehen einer Pfarre erwähnt, was bedeutet, dass es zu dieser Zeit in Crüchern sowohl eine christliche Gemeinde, eine funktionstüchtige Kirche, als auch einen Pfarrer gegeben haben muss. 1789 wurde die Domäne durch das Haus Anhalt gegründet.
Aus verschiedenen Richtungen ist der hohe Doppelturm der Kirche sichtbar, der alle Häuser und Bäume überragt. Diese Doppelturmanlage
das jüngste Teil des Kirchengebäudes. Im Jahr 1907 wurde der alte Turm mit Ziegelmauerwerk erhöht, die Doppelspitze
mit Schiefer gedeckt, sowie Kreuz und Wetterfahne errichtet. Die gesamte Kirche - einschließlich Turm - wurde 1907 mit einem Spritz- oder Kratzputz
und glatten Putzeckquaderungen versehen. An der Nordseite befindet sich ein barocker Gruftanbau der Familie von Wülknitz aus dem Jahr 1705, welcher historische Särge beinhaltet.
Bekannt sind Baumaßnahmen aus den Jahren 1772/74 bei welchen das Dach der Kirche saniert wurde. 1790 wurde die Turmspitze und 1804 das
gesamte Turmdach erneuert. 1859 wurde die Kirchenausstattung erneuert. 1893 und 1907 wurden umfangreiche Wiederherstellungsarbeiten an der Kirche
ausgeführt. So wurde u.a. der Dachstuhl erneuert, die Doppelspitze des Turmes aufgebaut und Turmteile, Kirchenschiff u.a. mit der o.g. Eckquaderung und den romanisierenden
Zierfriesen verputzt. Der Eingang wurde 1907 überformt und durch einen schmalen Ziegelsteinvorbau verändert.
Die Kirche ist ein im Kern mittelalterlicher Bruchsteinbau der an der Südwand Teile eines Vorgängerbaus erkennen lässt.
Veränderungen am Baukörper sind auch an der Nordseite, in Höhe des Gruftanbaues, deutlich zu erkennen, wobei die Bedeutung des
heutigen baulichen Zustandes keine Rückschlüsse auf die Größe des Vorgängerbaus erlaubt.
In den 1980er Jahren wurden die Doppelspitzen neu eingedeckt.
Nach 1991 wurde auch das Kirchendach mit Biberschwanzziegel gedeckt. 2020 wurden die Bleiglasfenster repariert und 2021 wurde das Kirchenschiff im Stil von 1907 neu verputzt.
Das Innere der Kirche ist geprägt durch viele Einbauten, die vermutlich aus praktischen Gründen erfolgten, nun aber das Gesamtbild und die Raumathmosphäre erheblich beeinflussen. So stören z.B. der sich direkt neben dem Altar befindliche Ölofen mit einem langen schwarzen Ofenrohr, der sich an die Ostwand anlehnende Verschlag mit einem Ölbehälter und ein dunkel wirkender Altarraum empfindlich den ahnbaren ursprünglichen Raumeindruck. Der Altar ist aus Sandstein und entstand 1859. Deutlich heben sich die zu DDR- Zeit im Fußboden verlegten glasierten Spaltklinker ab. Alle Fenster haben eine Bleiverglasung in Oktogonstruktur. Mit Blick von dem Altar zur Orgelempore ergibt sich ein erheblich stimmigerer Eindruck. Die Brüstung der Orgelempore harmoniert mit dem Kanzelschild, die Bankfarbe mit den Fußbodenplatten. In dieser Blickrichtung erscheint die Kirche hell und einladend. Die Orgel wurde vermutlich 1907 eingebaut. Unter der Orgel befindet sich eine sog. Winterkirche. Im Eingangsbereich sind noch einige der originalen Fußbodenplatten verlegt.