Die Kirche von Cörmigk wird erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1182 genannt, wonach Erzbischof Wichmann dem Kloster "Zum Neuen Werke"
in Halle verschiedene Besitztümer schenkt. Darunter auch die Kirche in Cörmigk. Die Kirche steht auf einer ehemaligen slawischen Wallanlage
und wurde absichtlich an dieser besonderen Stelle, als Zeichen des Sieges des Christentums über die Heiden, errichtet.
Der Turm ist romanischen Ursprungs und besteht heute noch in seiner ursprünglichen Form. Die Säulen der Schallluken tragen frühromanische Würfelkapitelle.
Während des 30jährigen Krieges sollen zeitweise Pferde in der Kirche untergebracht gewesen sein, durchziehende Soldaten richteten in der Kirche ihr Nachtlager ein.
Nebenkirchen waren zu dieser Zeit Wiendorf und Gerlebogk.
1817 wurde das Kirchenschiff samt Chorbereich abgerissen und ein einfacher rechteckiger Neubau errichtet. In die Kirche wurde eine Hufeisenempore im neugotischen
Stil eingebaut. Am 17. Mai 1818 wurde das neue Kirchenschiff geweiht. Den Kirchenraum überspannt eine hölzerne Tonnendecke. Der Fußboden ist mit Backsteinen
gepflastert, im Altarraum mit achteckigen Ziegelplatten mit Einlage. 1842 wurde eine neue Orgel in der Kirche aufgebaut. Erbauer ist der herzogl.
Hof-Orgelbaumeister Zuberbier aus Dessau. Diese Orgel, am 03. Advent 1842 eingeweiht, ist noch heute in der Kirche vorhanden und funktionstüchtig.
Die gesamte Innenausstattung, soweit noch vorhanden, entstammt der Zeit des Neubaus von 1818.
Am 1. Weihnachtstag 1992 kam es zu einem Brand in der Kirche. Große Teile des Daches und
der hölzernen Tonnendecke im Bereich des Altarraumes standen in Flammen. Ursache war ein in den Schornstein eingebundener Holzbalken. Unter den Trümmern
konnten die beiden Messingleuchter unversehrt geborgen werden. Die Orgel wurde durch den Brand nicht beeinträchtigt. Der Wiederaufbau der Kirche kostete 400.000,- DM.
Im April 1997 kam es an der Westwand des Turmes zu einem großen Ausbruch des Sichtmauerwerkes. Der Kirchengemeinde war es möglich, diesen Schaden reparieren zu lassen.
Das Pfarrhaus der Kirchengemeinde steht in direkter Nähe zur Kirche. Ein roter Backsteinbau, welcher heute sowohl Wohnungen wie auch Gemeinderäume beherbergt.
Eine Besonderheit ist der Kirchwein, welcher, bei gutem Ertrag, von den an der Südseite der Kirche wachsenden Weinstöcken gekeltert wird.
Zu den jählichen Erntedankfesten der Kirchengemeinde gehört der Cörmigker Wein seit längerem dazu.