Waren Sie schon mal so richtig durstig? Ich meine, so, dass Sie eine ausgetrocknete Kehle gespürt haben, einen ausgetrockneten Mund, und dass Sie vielleicht auch nicht wussten,
wann Sie das nächste Mal an Wasser kommen? In extremen Situationen besteht für den Körper die Gefahr, dass er austrocknet, dehydriert. Das kann schnell lebensbedrohlich werden.
Beim Fasten zum Beispiel; bei Untersuchung, für die man nüchtern sein muss; beim Sport. Ich erinnere mich an eine Reise mit dem Auto durch eine Wüste. Weit und breit nur Steine, Geröll,
Sand und ein paar Kakteen oder Büsche hier und dort. Aber kein Wasser. Keine Quelle. Kein Flüsschen.
Manchmal besteht das Leben aus Durststrecken. Die fühlen sich nicht gut an, oder? Doch es ist so gut, erfrischend und wohltuend, wenn dieser Lebensdurst gelöscht wird. Wenn ich nach
einem langen Lauf oder einer Wanderung einen großen Schluck frischen Wassers zu mir nehmen kann. Ja, Wasser belebt unseren Körper. Wir bestehen ja auch zu über 70 Prozent aus Wasser.
Ohne Wasser können wir nicht leben! Und: ohne Gott? Manchmal frage ich mich: Wie können eigentlich die Menschen ohne Gott leben? Wie kommen sie klar? Wie kommen sie durch ihr Leben?
Es geht mir persönlich so, dass ich mit dem Psalmbeter einstimmen kann: In den tiefsten Durststrecken meines Lebens konnte mir nur Gott helfen, konnte nur der lebendige Gott, an den ich glaube,
meinen Lebensdurst löschen. Kaum ein Mensch war dazu in der Lage – und wenn, dann waren es eine Hand voll Menschen vielleicht. Doch auch das sind Menschen, die mir letztlich Gott über den Weg
geschickt hat – zum Teil vor schon sehr langer Zeit. Deshalb zieht es mich immer wieder in Gottes Nähe. Zu dem hin, von dem ich all das bekommen habe, was ich zum Leben brauche. Ich dürste
nach dieser Quelle, dem lebendigen Gott. Denn ich weiß: Bei Gott werde ich nie mehr Durst haben.
Es grüßt Sie Holger Werries